• Hilfebedürftigkeit weiter abgebaut
  • Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II um 0,7 Prozent
  • Hilfequote (SGB II-Quote) zum Vorjahresmonat um 0,1%-Pkt. reduziert

Abbau trotz Corona

Der kontinuierliche Abbau der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und damit verbunden der Bedarfsgemeinschaften setzte sich trotz der coronabedingten Einschränkungen auch im Jahr 2020 fort. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher lag im Jahresdurchschnitt 2020 bei 7.991 und ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 248 Personen gesunken (-3,0%). Die Anzahl der nicht erwerbsfähigen Leistungsbezieher (Sozialgeld – Sozg.) ist im Jahresdurchschnitt 2020 zu 2019 ebenso gesunken. Die Anzahl liegt mit 2.555 Personen unter dem Niveau des Vorjahres (-8,1%).

Das Jobcenter Barnim betreute im JD 2020 somit 10.546 Bezieher von Arbeitslosengeld II, welche sich in 6.440 Bedarfsgemeinschaften (-174 / -2,6% zum JD 2019) aufteilen.

Hiervon konnten Langzeitarbeitslose wiederum nicht profitieren. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,4% auf 1.692. Trotzdem war auch im Jahr 2020 eine Umsetzung des Teilhabechancengesetzes möglich. 49 langzeitarbeitslose Menschen konnten nach § 16 i SGBII ein gefördertes Beschäftigungsverhältnis aufnehmen. Nach § 16 e SGB II konnten 20 Personen integriert werden. Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit wird daher auch im nächsten Jahr im Fokus unserer Arbeit stehen.

Neue Wege mit Corona

Durch die pandemiebedingten Einschränkungen wurde die Arbeit des Jobcenters Barnim stark beeinflusst. Moderne Kommunikations- und Arbeitsformen wurden binnen kürzester Zeit eingeführt. Die Kundenansprache erfolgte weitestgehend telefonisch oder online. Hierdurch konnte eine ständige Erreichbarkeit gewährleistet werden. Mit dem Ausbau von jobcenter.digital konnten neue Medien für die Abgabe von Unterlagen, Veränderungsmitteilungen und Weiterbewilligungsanträgen etabliert werden. Eine große Werbekampagne hat sich hier als positiv erwiesen, so dass das Jobcenter Barnim bei den Berliner- und Brandenburger Jobcentern und auch bundesweit eine Spitzenposition bei der digitalen Nutzung einnimmt.

Diese Effekte werden in die zukünftige Arbeit integriert.

Die Zukunft beginnt jetzt

Im Rahmen einer Kampagne „Jobcenter der Zukunft“ werden Erkenntnisse aus der Arbeit der letzten Wochen und Monate aufgegriffen und weiterentwickelt. Auch das Jobcenter Barnim hat hier einige Änderungen geplant. Die Angebote von jobcenter.digital werden Zug um Zug um weitere Funktionalitäten, wie z. B. die Antragsabgabe von Erstanträgen oder auch die Onlineterminvergabe erweitert. Die Installation von Kundenscannern in den Eingangsbereichen gibt den Kundinnen und Kunden mehr Eigenständigkeit und Verantwortung. Ebenso werden die Möglichkeiten der Selbstinformation verbessert und gestärkt werden.

Ausbau der Vor-Ort-Beratung

Vor Beginn der Pandemie hat das Jobcenter Barnim bereits mit einem Ausbau der Vor-Ort-Beratungen in Sozialräumen mit hohem Kundenaufkommen begonnen. So wurde z. B. im Brandenburgischen Viertel das schulbegleitende Projekt zur frühen Berufsorientierung der sogenannte „Wunschbaum“ weitergeführt. Ziel des präventiven Angebotes in Grundschulen ist es, gerade in bildungsfernen Familien frühzeitig die Weichen für schulischen Erfolg mit zu stellen, um in den höheren Klassen eine gute Grundlage für die Berufsentscheidung zu haben. Eine Vernetzung mit örtlichen Schulen und Trägern sozialer Einrichtungen sowie die gezielte Beratung der Hilfesuchenden vor Ort führten zu einer höheren Akzeptanz unserer Beratungsleistungen bei den Kundinnen und Kunden. Dieser Ansatz soll, wenn die pandemiedingten Einschränkungen es wieder zulassen, weiterverfolgt und intensiviert werden.